Worte haben die Kraft, die Sicht auf mich selbst und die Welt zu verändern.
Wenn sie im Stillen aufgeschrieben werden, dann gleichen sie jemanden, der seine Schätze zusammenträgt, um sich zu vergewissern, das der Vorrat reicht, um zu leben.
Wenn Sätze im Stillen aufgeschrieben werden, dann wohnt in ihnen oft eine Wahrheit, an der man selbst lange vorbei gegangen ist. Doch im Aufschreiben wird klar: Hier stellen sich die Worte aufrecht auf, ihre Wahrheit lässt sich nicht mehr wegschieben, abspalten oder verdammen. Sie stehen aufrecht und sie wollen gehört werden.
Ich kenne das: An der Wahrheit vorbei gehen wollen, weil die Illusion trägt, dass ich so unversehrter davon käme. Ich kenne aufrechte Worte, die Klarheit schaffen und Trennung und Glück. Ich kenne Worte, die es satt haben, im Dunkeln zu wohnen, die ans Licht wollen, wie die Schneeglöckchen, die sich durch die winterharte Erde kämpfen.
Wenn Worte aufgeschrieben werden für da “draußen”, dann gebe ich die Kontrolle ab. Ich überlasse die Worte der Welt, die sie löwenzahngleich verteilt.
Was Menschen aus meinen Worten machen, wie sie sie verstehen, ob sie so ankommen, wie ich sie gemeint habe, all das weiß ich nicht.
Was ich weiß: ich finde mich in den Worten von anderen wieder. Ich weiß, bei welchen Worten ich mich aufgehoben und verstanden fühle, und bei welchen ich mich wegducke.
Ich weiß, dass ich schon von vielen Worten gelebt habe (und ja, auch überlebt), die andere gesprochen und aufgeschrieben haben.
Ich glaube an die Kraft von Worten. Schreiben ist Empowerment.