Bischöfin Mariann E. Budde hat sich am 21. Januar 2025 im Gottesdienst in der Washington Cathedral an den neu vereidigten US-Präsidenten gewandt: „May God grant us the strength and courage to honor the dignity of every human being, to speak the truth to another in love and walk humbly with each other and our God for the good of all people.“
Zuvor hatte sie von der Angst gesprochen, die viele Menschen mit seiner Wahl verbinden:
Menschen, die sich nicht in der ausschließenden binären Logik von Mann und Frau wiederfinden, die DT und die Republikaner zukünftig alleine gelten lassen wollen. Immigranten, die in Restaurants arbeiten und das dreckige Geschirr abwaschen, die in Geflügelfarmen arbeiten und sich in Krankenhäusern um hilfsbedürftige Menschen kümmern, unabhängig von deren Herkunft.
Sie stellte damit Barmherzigkeit und Mitleid, Mut und Stärke, Nächstenliebe und Solidarität in den Mittelpunkt. Haltungen, die die Kraft haben, in menschlichen Gemeinschaften das Gute zu fördern, Vielfalt anzuerkennen und deutlich zu machen: Menschlichkeit ist nicht käuflich. Sie ist eine Herzensbildung, die manchmal starke Worte findet, so wie bei Mariann Budde.
In ihrer Predigt klingen die Worte des Propheten Micha an: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott bei dir sucht. Nichts anderes als Recht tun und Güte lieben und behutsam mitgehen mit deinem Gott“, die Worte sind über 2000 Jahre alt und doch so aktuell!
Diana Butler Bass, eine US amerikanische Kirchengeschichtlerin hat zu der Predigt von Mariann Budde geschrieben:
„Und denken Sie daran: Dies ist die erste Predigt für diese Tage. Wir werden in den nächsten vier Jahren einen Chor von Millionen solcher Predigten brauchen. Schließen Sie sich an – ob Sie nun zu einer Gemeinde predigen oder mit Ihren Freunden und Ihrer Familie über etwas Ungezwungenes nachdenken. Seien Sie nicht schüchtern. Sprechen Sie mutig, basierend auf einem Bekenntnis zu Würde, Wahrheit und Demut.“
Auch diese Erinnerung ist wichtig. Es wird einen langen Atem brauchen, um diese Haltungen stärker und sichtbar werden zu lassen.