„Es kann hier geschehen“, schreibt David Remnick, Herausgeber und Journalist des THE NEW YORKER am 9. November 2024. Er meint damit den Rückzug der Amerikaner aus der liberalen Demokratie. Es sind Überlegungen, welche Konsequenzen die Wahl Donald Trumps haben wird: „Die Massenabschiebung von Einwanderern ohne Papiere. Eine Bundesregierung, die mit Mittelmäßigen besetzt ist, deren höchste Qualifikation darin besteht, dem Großen Führer treu ergeben zu sein. Eine Missachtung der Klimapolitik, der Menschenrechte und der Waffenkontrolle. Eine Schwächung der NATO. Ein noch reaktionärerer Oberster Gerichtshof und eine noch reaktionärere Bundesjustiz. Ein Angriff auf die Presse.“ Und er stellt fest, was wir in den letzten Tagen und Wochen vielfach von Donald Trump selbst gehört und gelesen haben: „Dies sind keine Hirngespinste eines Paranoikers. Dies sind Wahlversprechen, die vom Podium aus verkündet wurden.“
Wenn heute, am 11. November 2024, die COP 29, die UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan beginnt wird sie ohne Beteiligung der USA, Deutschland, China, Indien und Brasilien stattfinden. Nach und nach sagen Regierungschefs ab. Mit der Absage der Teilnahme an der Konferenz wird signalisiert: Es gibt wichtigeres. Internationale Vereinbarungen zum Klimaschutz sind es nicht. Dabei ist klar: Die Klimafinanzierung, die die reicheren Länder zugesagt hatten, wird bei weitem nicht reichen. Wenn noch nicht mal verhandelt wird, steht der globale Klimaschutz auf dem Spiel.
„Gleichgültigkeit ist eine Form der Kapitulation“ schreibt David Remnick. Das stimmt. Mit ihrer Absage bestätigen die Regierungen diese Kapitulation.